Oleg
Zinger peintre contemporain
entre Russie et France |
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Die 80-er und 90-er Jahre : Am Ende des XX. Jahrhunderts,
nach Jahren der Subjektivierung auf Seiten der Künstler, begleitet
von einer unkritischen Nachlässigkeit auf Seiten der Kunsthistoriker,
ist eine gewisse Leere oder Orientierungslosigkeit bei den Künstlern
festzustellen.
In Kunst und Architektur wird der Bezug zwischen dem Menschen
und der Welt wiederholt in Frage gestellt. Antworten werden gesucht
in der neuen figurativen Malerei und den grossen Retrospektiven
wie New spirit in Painting (London, 1981), wiederholt in Berlin
1982 unter dem Namen Zeitgeist
. In der Architektur kommen dekonstruktivistische Tendenzen zum
Ausdruck in den Bauten von Gehry, Zaha Hadid, Coop Himmelblau,
Koolhaas. Französische Vordenker (Lyotard, Baudrillard) übernehmen
die Führung im künstlerischen Diskurs.
In Spanien erlebt das künstlerische Leben nach Franco eine Befreiung,
die in den Werken von Saura, Chillida, Barcelò, und Solano zur
Umsetzung gelangt. Das plötzliche Auftreten von AIDS provoziert
eine öffentliche Diskussion zum Thema Sexualität.
Der menschliche Körper gewinnt dabei an Bedeutung und wird wiedergespiegelt
in Werken von Sherman, Messager, Mapplethorpe, Haring und Koons.
In Deutschland findet eine Rückkehr zur Tafelmalerei statt in
den neoexpressionistischen Werken von Kiefer, Polke, Baselitz,
Richter, Immendorf und Lüppertz. Der Kunstmarkt wird unmittelbar
verknüpft mit den Marketingstrategien kommerziellen Handelns und
Bilder lebender Künstler erlangen erstmals Höchstpreise im internationalen
Kunsthandel. Parallel dazu kommt es zu einem Imagewechsel der
Museen, die mit spektakulären Neubauten berühmter Architekten
auf sich aufmerksam machen (Renzo Piano in Houston, Pei in Paris,
Gehry in Bilbao, Meier in Barcelone, Foster in Nîmes)
. Die Kunst zeigt Tendenz zu Spektakel und Kommerz und löst die
Grenzen zum Design weitgehend auf, was in der zunehmenden Bedeutung
der Ausstellunsszenographie und des Ausstellungsdesigns deutlich
wird.
Biographie d'aprés les mémoires d'Oleg Zinger
: Ira Imig.
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